1 Jahr ohne Alkohol: Selbstest mit verblüffendem WOW-Effekt

Yes – ich hab es geschafft! Ein ganzes Jahr keinen Alkohol zu trinken, keinen Kater zu haben und nüchtern dem Leben zu begegnen. Lies diesen Artikel und finde heraus, ob ich es wieder tun würde. 

#heretohelp

Wenn Du beim Bewerben Mühe hast und nicht weiterkommst, schreib mir. Ich bin für Dich da.

Es gibt immer einen Grund (k)einen zu trinken

Und genau so viele Gründe gibt es, nicht zum Glas zu greifen. Alkohol ist der soziale Klebstoff unserer Gesellschaft. Ganz tief verwurzelt. Viel tiefer, als wir es uns bewusst sind oder es uns tagtäglich eingestehen.

Du hast bestimmt keine Probleme mit Deinem Alkoholkonsum, denn 1 oder 2 Gläschen ab und an, machen Dich noch lange nicht zum Alkoholiker, oder?

Das habe ich auch gedacht und galant ausgeblendet, dass ich mir selbst etwas vormache. Die 1-2 Gläschen waren aber ehrlicherweise doch mehr Regel als Ausnahme. Ich, Alkoholikerin? Sicher nicht! Ich trank weder täglich, noch in Mengen, die mich am morgen danach zittern liessen.

Und doch war mir insgeheim bewusst, dass mir meine diskrete Daueraffäre mit Ethanol gefährlich werden könnte, wenn ich nicht genau hingucke. Nicht nur körperlich.

Die Alkohol-Tentakel haben so ziemlich jeden meiner Lebensbereiche auf negative Art und Weise touchiert. Ganz subtil, dezent im Hintergrund. Bemerkt habe ich das erst, als ich mich für ein ganzes Jahr vom Alkohol verabschiedet habe.

Wie bei der Zigarette gibt es beim Gläschen Alkohol immer und zu (fast) jeder Tageszeit und Nachtzeit einen Grund, es zu trinken.

Der Prosecco-Brunch am Sonntagvormittag, der Spritz zum Apéro, das wohlige Rotweinglas zum feinen Abendessen oder der Wodka-Mate an der Party. Ach ja, der Digestif nach schwerem Fondue und der Grappa zum Kaffee beim Italiener um die Ecke.

Der verdiente Feierabendbreak, der Beruhigungsschluck in Ausnahmesituationen, der runde Geburtstag (hmm, eigentlich jeder Geburtstag, nicht nur der runde), der gemütliche Grillnachmittag mit Freunden, ja sogar an Kindergeburtstagen ist der Griff zum Bier, Prosecco & Co omnipräsent. Feiern, trauern, spassen, streiten – alles in Begleitung von Alkohol.

Aber weisst Du was? Es gibt genau so viele Gründe, nicht zum Glas zu greifen!

Gründe, die so fundamental wie lebenserhaltend sind. Gründe, die Dich sanft an Deine eigene Vergänglichkeit erinnern. Gründe, welche so unscheinbar wirken, dass Du sie problemlos komplett ignorierst.

Ich wollte diesen Umständen auf den Grund gehen, sie wieder entdecken, meine Komfortzone verlassen und schauen, was mit meinem Körper und Geist passiert und wie ich mit diesen Veränderungen umgehe.

Was ich dabei herausgefunden habe, hat mich (hoffentlich) für den Rest meines Lebens nachhaltig geprägt. Davon möchte ich Dir hier erzählen und Dich ermuntern, über eine Alkoholabstinenz nachzudenken. Nur denken, nicht tun. Die Antwort, ob Du „Es“ probieren solltest, kommt dann von allein, wenn Du fertig bist, mit nachdenken.

mindfuck selbstsabotage

Hallo Schlaf, Nett das Du mich endlich wieder besuchst!

Klar das körperlich ganz viel passiert, in diesem Jahr. Was mich am meisten überrascht hat, war die Wiederentdeckung von gutem Schlaf.

Bereits nach zwei Wochen alkoholfrei kam ich in den Genuss von längst vergessener Schlafqualität.

Ich konnte kaum glauben, wie wunderbar es sich anfühlte, so richtig ausgeruht. Von alleine aufwachen, weil ich genug geschlafen hatte.

Aber es machte mir gleichzeitig Angst zu bemerken, dass das, was ich all die Jahre als guten Schlaf eingestuft hatte, eben alles andere als gut war.

Klar hatte ich während 2 von 3 Schwangerschaften (bei der dritten. ca. 1-2 Gläser Wein im Monat) nicht getrunken, aber die nächtlichen Schwangersein-Ruhestörungen hatten mir nie ein Gefühl von erholsamem Schlaf beschert, trotz Alkoholverzicht.

Die ersten beiden Monate Abstinenz waren echt hart, da möchte ich niemandem etwas vormachen.

Ich hatte zwar keine körperlichen Entzugserscheinungen, aber die emotional-psychischen Bedürfnisse oder besser gesagt Abhängigkeiten, haben sich rege bemerkbar gemacht. Eine Strategie musste her!

Die eigene Komfortzone zu verlassen bedeutet, neue Wege zu entdecken. Kreativ zu werden, sich Dinge auszudenken, wie man bestimmten Herausforderung begegnen kann.

Genau das tat ich während der Auseinandersetzung, womit ich denn nun meinen geliebten Feierabend-Belohnungsdrink ersetzten könnte.

Der war mir nämlich furchtbar wichtig. Das wusste ich nicht, bis ich ihn aufgegeben hatte. Auch vor den Toskana Ferien graute es mir: Kein Chianti mit dem Risotto, kein Prosecco nach dem Meeresschwum. Also habe ich angefangen zu recherchieren.

Da mir Bier per se nicht schmeckt und so die alkoholfreie Variante nur bedingt eine Option war, habe ich mich auf die Suche nach alkoholfreien Getränken gemacht. Also nicht von der Sorte Softdrink oder so. Das hätte mir mein Belohnungszentrum nicht einfach so abgekauft.

Es musste schon etwas her, das anders und unbekannt ist. Etwas, dass ich noch nicht kenne und auf das ich mich ohne Vorbehalte einlassen kann.

seedlip alkoholfreier gin

Meine intensive Internet-Recherche wurde zum Glück gleich mehrfach belohnt. Es gibt nämlich tatsächlich erfinderische Getränkeliebhaber, die nach langen Tüfteleien hervorragende Wässerchen auf den Markt bringen. Mein Favorit als Gin Ersatz heisst Seedlip

Wärmstens empfehlen möchte ich auch den alkoholfreien Riesling, den Monin Sirup „Bitter“ kombiniert mit alkoholfreiem Sekt (= Apérol Spritz) und die Migros Variante des Apérol Spritz von Perldor (etwas zu süss für meinen Geschmack, aber auf die Schnelle besorgt durchaus passabel). Sogar Whiskey und Rum habe ich mir aus einem Alkohlfrei-Shop liefern lassen!

 

1x Gin Tonic ohne ALKOHOL bitte

Der Start meines alkoholfreien Jahres war super ungünstig gewählt. Wobei, es ist wie beim Kinderkriegen. Dafür gibt es nie den „richtigen“ Zeitpunkt. Irgendein Opfer wird man immer bringen müssen.

So war es dann auch mit dem Start meines Selbsttests. Eine Hochzeit auf der Schatzalp, zu viel Wodka und eine furchtbare Talfahrt später, hatte ich meinen Entschluss gefasst.

Wenn ich das überlebe, liebes Universum, dann verspreche ich Dir, für ein ganzes Jahr keinen Tropfen Alkohol zu trinken. Nicht mal Hustentropfen. Grosses Ehrenwort.

Ungefähr so klang es in meinem wattigen Kopf, der sich ohne ende zu drehen schien.

Am 2. Juni 2017, irgendwann in den frühen Morgenstunden kippte ich also mein letztes Glas herunter.

Dass es das letzte sein würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Das Hochzeitsfest war lang und die Gläser wie von Zauberhand immer wieder voll. So nahm die Geschichte ihren Lauf und ich fühlte mich mehr als nur elend, während der kurvigen Talfahrt mit dem Zug zurück nach Hause.

Komischerweise hatte ich mich nach 4 Stunden Schlaf doch recht fit gefühlt und es war mir ein Rätsel (wie schon so oft), weshalb ich mich zusehends beschissener schlechter fühlte.

Ich wollte wissen, weshalb das so ist und gleich zu Beginn meiner Alkoholabstinenz ging ich diesem Phänomen nach. Dafür gibt es einen sehr einfachen Grund, wie Du gleich erfahren wirst.

Nochmals zur Erinnerung: Mein Alkoholkonsum lag bei etwa 3 Tagen pro Woche in moderaten Mengen (ca. 1-3 Gläser Wein, Prosecco) und 1-2 mal im Monat bei Veranstaltungen oder Partys etwas mehr (Wodka, Rum, ca. 4 Gläser oder Shots pro Nacht).

Für viele viel, für andere wenig, für mich war es in normalem Rahmen.

Raubbau am Körper

Die ersten Wochen des Verzichts war ich damit beschäftigt, diese nervende Stimme in meinem Kopf, die meinen Entschluss völlig überflüssig und leichtsinnig fand, ruhigzustellen.

Die Volksdroge Nr. 1 hatte mich auf irgendeine Weise zum Sklaven gemacht. Es half mir, mich in die Thematik des Abbauprozesses von Alkohol einzulesen.

Ich wollte genau wissen, was Ethanol mit meinem Körper anstellt und wie er ihn wieder loswird. Ich wollte überprüfen, ob der Alkohol an meinem, seit Jahren nervenden pulssynchronen Ohrgeräusch auf der linken Seite, schuld war.

Wieso grüsste mich der Morgenkater immer unfreundlicher, je älter ich wurde?

Ich entdeckte erstaunliche Fakten über die Verstoffwechselung von Alkohol, die mir relativ neu waren. Ich hatte mich ja nie wirklich damit auseinandergesetzt, wieso auch.

Wir alle wissen es, das kann man sich einfach nicht schön trinken: Alkohol ist und bleibt ein Zellgift und wird auch als solches vom Körper sofort enttarnt, egal in welcher schmackhaften Manier das Gift verpackt geschluckt wird.

Sobald unser Körper den Alkohol entdeckt, fährt er ein Notprogramm auf. Viele Stoffechselvorgänge (wie zum Beispiel die Fettverbrennung) werden heruntergefahren, um dem Abbau von Alkohol die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

Er schädigt logischerweise eine Vielzahl unserer Organe und (über)fordert unsere Regenerationsprozesse.

Wenn der Körper damit beschäftigt ist den Alkohol loszuwerden, entsteht ein fieses Abbauprodukt. Es ist hauptsächlich für den Kater und seine, mehr oder weniger schlimmen Erscheinungsformen verantwortlich. Acetaldehyd. Dieses Abbauprodukt hatte mich immer öfter, immer heftigeres Unwohlsein spüren lassen.

Heute für mich völlig klar und nachvollziehbar: je mehr von diesem Abbauprodukt gebildet wurde, desto schlechter ging es mir. Das Resultat einer Acetaldehydvergiftung. Der Höhepunkt wurde jeweils ca. 12h nach meinem letzten Glas erreicht. Wieder etwas gelernt.

Dass Alkohol eine imposante Blutverdünnungseigenschaft besitzt, bemerkte ich an meinem nervigen Ohrgeräusch. Ein Glas Wein und ich wusste, dass mein Ohr für die nächsten 2 Tage viel lauter als sonst klopfen würde.

Leider ist das Geräusch bis heute noch da, aber es hat sich lärmpegeltechnisch, dank Alkoholverzicht, um ca. 70% reduziert. Damit kann ich leben!

Die Auswirkungen der Blutverdünnungseigenschaften von Alkohol haben sich auf Haut und Blutgefässe in der Verminderung feinster Äderchen im Gesicht und meinem Dekolleté gezeigt.

Keine dunklen Augenringe mehr, kein aufgedunsenes Gesicht. Keine sonnenallergie-mässigen Rötungen auf dem Dekolleté. WOW, einfach erstaunlich, schau selbst!

Vorher

Nachher

Nüchtern betrachtet war die Welt mit Alkohol nicht so berauschend

Alkohol macht depressiv – das merkst Du erst, wenn Du ihn weglässt. In dem Jahr fühlte ich mich emotional viel stabiler und meine, tendenziell eher pessimistische Weltansicht, hat sich gelöst.

Ich sah alles viel positiver, optimistischer und nahm Kritik nicht mehr so persönlich.

Ich habe eine gesunde Distanz zu den nicht beeinflussbaren Aussenfaktoren gefunden, die ich so schnell nicht mehr hergeben möchte.

Ja, das Wort Leichtigkeit beschreibt es sehr gut. Aber den folgenden bemerkenswerten Vorteil, aus geistiger Sicht, hatte ich so nicht erwartet.

Die Achtsamkeit! Ich wurde viel bewusster, meiner Umwelt, meines Körpers, meiner Gesundheit und meinem Lebensplan gegenüber. Ganz viele Erkenntnisse und Aha-Momente begrüssten mich.

Die gewonnene produktive Lebenszeit (speziell der Wochenenden), der glasklare Fokus meines Verstandes und die vielen Siege über meinen inneren Schweinehund sind der Grund, weshalb ich heute da stehe, wo ich stehe.

Nur in diesem klaren Geisteszustand konnte ich mich als Bewerbungsexpertin selbstständig machen.

Es erlaubte mir ein monatelanges Arbeitspensum von 120% zu leisten und mein Wertesystem zu entwickeln.

Herausfinden was mir wirklich Wichtig ist im Leben, welche Haltung ich in meinen verschiedenen Rollen einnehmen möchte und wie ich mich mental und körperlich weiterentwickeln soll kann darf.

Ich hatte endlich die nötige Energie, die nötige Zeit und vor allem den nötigen Fokus eine Unmenge an Bücher und Fachliteratur zu lesen.

Eines dieser Bücher, welches mich viele Nächte lang begleitet hat, heisst die 7 Wege zur Effektivität. Dieses Buch hat mich, während meiner Abstinenz wirklich motiviert dorthin zu schauen, wo es weh tut.

Ohne die nüchterne Achtsamkeit, wäre der Inhalt dieses wertvollen Schriftstücks wohl total an mir vorbeigegangen.

Ohne Alkohol – keinen Spass?

Ja, jedenfalls für mich. Dieses Jahr war hart, manchmal etwas einsam und die Male, an denen ich Tränen gelacht habe, kann ich an einer Hand abzählen.

Wenn es dann mal feucht fröhlich war, lag das an diesem klasse Spiel (Danke Amina-Schatz). Klar ist das mit dem nüchternen Spass am Abend bei jedem anders.

Aber es ist schon so, dass Alkohol enthemmt, Spass macht und ablenkt. 24/7 ungefiltert der nackten Realität täglich gegenüberzustehen, empfand ich als grosse Herausforderung.

Ohne Alkohol ein Jahr

Ich Mühe hatte abzuschalten, dankte mir der Besuch eines Mini-Burnouts im Februar 2018.

Ich hatte einfach zu lange, zu viel durchgearbeitet. Coachte 2 Kinder mitten auf dem Höhepunkt ihrer Pubertät, war mit der Erziehung unseres Kleinkinds gefordert und hatte 2 Jobs, die mich aus verschiedenen Gründen frustrierten.

Durch meine Nüchternheit merkte ich rasant, wo es „klemmt“. Ich musste dringendst eine Methode entwickeln, um mich entspannen zu können. Und zwar sofort.

Die zahlreichen körperlichen und geistigen Symptome des Burnouts zwangen mich, zu reagieren.

Meditation, Shiatsu, TRE (Trauma Release Exercise), viel Schlaf und Selen halfen mir, wieder zu Kräften zu kommen. Den Stressfilm meines Kopfkinos auszutauschen, wieder Lebensfreude zu spüren, war 8 Wochen lang meine oberste Priorität. Denn der daraus folgende Schritt in die Selbstständigkeit verlangte mir viel Mut ab.

Die Begegnung mit meinen Existenzängsten half mir herauszufinden, was ich im Leben wirklich wollte. Schliesslich war heute der erste Tag vom Rest meines Lebens!

Eine solch gewichtige Entscheidung ohne 100%igen klaren Kopf zu treffen, hätte ich mich wohl nicht getraut.

Wenn Du keinen Alkohol trinkst, dann gehst Du auch nicht mehr aus.

Diese Aussage unterschreibe ich sofort. Es macht einfach wirklich keinen wenig Spass.

Andererseits habe ich dadurch gelernt herauszufinden, wo und mit wem ich meine Zeit verbringen möchte. Dazu zählte definitiv kein Club um 3 Uhr morgens. Nüchtern.

Ich musste mir eingestehen, dass Small Talk ohne Alkoholeinfluss einfach unerträglich war. Speziell, wenn mein Gegenüber schon einiges Intus hatte.

Sowieso war das Thema „Clubs“ für mich als DJ (meine grosse Leidenschaft nebst der Berufung als Bewerbungsexpertin) ein rotes Tuch.

Ich hatte echt Mühe, mit den Tanzenden zu „connecten“, wenn ich komplett nüchtern aufgelegt hatte.

Um 6 Uhr morgens, ausgestattet mit einem Schwarztee hinter dem Mischpult, reduzierte sich der Spassfaktor markant. Ich war sehr angespannt, sehr technisch und konnte die Musik nicht so erleben, wie ich es mir die letzten 10 Jahre gewohnt war.

Dazu kam, dass ich in dem alkoholfreien Jahr praktisch kaum gebucht wurde, weil ich eben weniger unterwegs war und mich total zurückgezogen hatte. Quasi ein forcierter Selbstschutz. Ich hoffe, das ändert sich künftig wieder.

Wenn nicht, kann ich das heute aus einer gesunden Distanz betrachten. Mein Ego hält sich dank der „No-more-Drama Haltung“ total zurück und meine Leidenschaft für die elektronische Musik ist sowieso unzerstörbar. Ob ich jetzt in Clubs spiele oder nicht.

Wie geht es weiter?

Die letzten 6 Wochen waren fast genauso schwierig wie die ersten 2 Monate. Zum 18. Geburtstag meiner Tochter im April 2018 habe ich mit Rimus Seco angestossen, obwohl ich unglaublich gern mit ihr dieses einmalige Ereignis mit echtem Champagner begossen hätte.

  • Ich hatte grosse Ehrfurcht, vor der Zeit „danach“. Wie gehe ich künftig mit Alkohol um?
  • Welche Abmachungen mit mir selbst will und kann ich einhalten?

Für mich war klar, dass der Verzicht auf dieses eine Jahr begrenzt ist.

Ich bin kein Freund von Schwarz oder Weiss, aber es war mir wichtig, meinem dunkelgrauen Verhältnis zum Alkohol wieder etwas Weiss beizumengen.

Das ist mir gelungen und diese Schattierung möchte ich für die Zukunft beibehalten. Der „Reset“ hat verdammt gutgetan.

Ich möchte mich nicht mit Zahlen einschränken oder mir numerische Vorgaben (2x im Monat etc.) auferlegen. Ich wünsche mir von mir selbst einen bewussten, achtsamen Umgang mit Alkohol.

Die Entscheidung, ob ich nun zu diesem oder zu jenem Anlass trinke, werde ich künftig auf Basis meiner Erfahrungen aus diesem alkoholfreien Jahr treffen und nicht auf dem „Hier und Jetzt“- Gefühl. Das käme nicht gut. Da bin ich schneller als das Internet wieder im alten Fahrwasser.

Darin bestärkt hat mich mein „erstes Mal“ trinken nach diesem, retrospektiv kurzen, Jahr. 2 Gläser Prosecco, 2cl Vodka (verteilt auf ca. 5 Stunden) und meine Achtsamkeit und mein Fokus waren eingeschleiert und dahin.

Mein Schlaf war schlecht, meine Haut im Gesicht gerötet und kein „Es-war-so-toll-Gefühl“.

Darum weiss ich, dass ich meine Verhaltensmuster wirklich ändern konnte und meine Horizonterweiterung mich davon bewahren wird, wieder regelmässig Alkohol zu trinken.

Ich kann muss will fit sein, körperlich und geistig. 100%. Jeden Tag. Warum?

Weil ich Bewerbungen schreibe. Menschen vertrauen mir ihre berufliche Zukunft an. Das ist eine grosse Verantwortung, welche ich gerne und erfolgreich trage.

Um Bewerbungsunterlagen authentisch die Persönlichkeit des Inhabers zu verleihen, muss ich auf verschiedene Art und Weise anhand der gelieferten Informationen intuitiv heraus spüren, wer dieser Mensch ist. Was sein klarer Wettbewerbsvorteil ist. Welche Talente und Fähigkeiten er besitzt. Und das alles verdeutschen. Das schaffe ich nur, wenn ich klar im Kopf bin und einen unverfälschten Zugang zu meiner Intuition habe.

Ich versuche mit gezielten Fragen mehr über meine Kunden herauszufinden. Vielleicht sogar mehr, als sie es sich selbst bewusst sind – berufstechnisch versteht sich.

Dazu passende, inhaltsreiche, spannend zu lesende und kreative Texte zu schreiben, erfordert eine starke Denke und farbenfrohe Inspiration. Da wirkt der Alkohl-Watte-Kopf wie ein Killer.

Also ein weiterer (Haupt)Grund, nicht mehr regelmässig Alkohol zu trinken.

Schlussgedanken

Würde ich es wieder tun, ein Jahr völlige Abstinenz?

Definitiv Ja!

Mir hat dieses Jahr eine Fülle an Bewusstseinserweiterungen beschert, welche ich nicht in ein paar Wochen oder Monaten Alkoholverzicht erworben hätte und die mir auch mit einer Alkoholreduktion so nicht gelungen wären:

 

  • Ich habe neue Lebensstrategien entwickelt und neue Verhaltensmechanismen verinnerlicht.
  • Ich habe (wie bei der Raucherentwöhnung) festgestellt, dass Gedanken so schnell verfliegen wie sie kommen, wenn man sie nur loslässt.
  • Ich habe tolle alkoholfreie Getränke entdeckt.
  • Ich habe gelernt, mich geistig und körperlich auch ohne Alkohol zu entspannen.
  • Ich fühle mich wieder gesund und frisch.
  • Ich habe in diesem Jahr nichts getan oder gesagt, was ich heute bereue.
  • Ich habe einen Lebensplan für die nächsten 20 Jahre entworfen.
  • Ich habe verloren – 7 kg  (die Hälfte davon ist der Ernährungsumstellung und dem konsequenten Kieser-Training zuzuschreiben)
  • Das wichtigste: ich habe gewonnen – meine Freiheit (vom Alkohol).

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